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Auf der Suche nach einer schönen Übernachtungsmöglichkeit für die erste Nacht nach der Ankunft in Johannesburg entdeckten wir das Loerie`s Call in Nelspruit. Es erfüllte weitere Bedingungen wie die fußläufige Nähe zu einem Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung für den ersten Großeinkauf vor einer Woche Selbstversorgung im Kruger National Park.
Die Zufahrt ist sehr steil und versteckt und mit einem elektrischen Tor gesichert. Dahinter parkt man auf dem eigenen Parkplatz und erreicht mit wenigen Schritten die offene Rezeption im Haupthaus. Dort befinden sich auch Toiletten, ein Wohnzimmer zur allgemeinen Nutzung, der Frühstücksraum und die Küche. Bei schönem Wetter lädt die hübsche Terrasse mit schattigen Bäumen zu einem längeren Aufenthalt ein, hier wird ebenfalls am Morgen das Frühstück serviert.
Die Zimmer verteilen sich in verschiedenen Gebäuden im wunderschönen Garten, der mit üppigem alten Baumbestand, gepflegten Rasenflächen und bunten Blumenrabatten punktet. Es gibt Futterstellen für Vögel, die aber meist nur von Tauben besucht wurden. Hier konnten wir schön entspannen nach der anstrengenden Fahrt vom Flughafen in Johannesburg. Das Gelände fällt steil zur Stadt hin ab und der Abhang ist felsig, von hier aus hat man einen weiten Panoramablick über die Stadt Nelspruit und auf das Crocodile River Valley.
Besonders schön ist der Pool mit bequemen Liegen und einem angrenzenden, gemütlich ausgestatteten Haus mit Sofalandschaft und einem Tisch. Afrikanische Kunst wie die fotogenen Figuren aus Glas und warme Farben sorgen für ein schönes Ambiente, die halboffene Bauweise schützt vor Wind und Sonne.
Das Loerie´s Call Guesthouse liegt auf einer Anhöhe über der Stadt Nelspruit mitten in einem Wohngebiet. Als das Gästehaus in der Du Preez Street Nummer 2 eröffnet wurde war die Lage ganz weit oben auf einem Hügel noch am Rand eines exklusiven Wohngebiets und mit Blick auf die Stadt einmalig. Rundum nur Grün, damals hat man hier wohl wirklich noch die Loerie's rufen gehört. Auch heute ist die Umgebung auf dem Gelände des Gästehauses immer noch sehr grün und von dem Felsplateau vor den Rasenflächen aus hat man einen wunderbaren Blick auf Nelspruit, heute Mbombela genannt, was vor allem am Abend schön ist.
Unterhalb des Grundstücks ist jedoch in den letzten Jahren eine ausgedehnte Neubausiedlung entstanden, was zu erhöhtem Verkehrsaufkommen auf der steilen Straße führte und auch den Ausblick von einigen Zimmern am Rand des Grundstücks nicht gerade attraktiver macht. Was punktet ist die zentrale Lage zur Stadt, denn am nächsten Morgen konnten wir unserer Gepäck hier unter Aufsicht stehen lassen, ganz in Ruhe die Einkäufe in der riesigen Shopping Mall erledigen und dann zurück fahren, um unsere Sachen zu holen. So hatten wir einen stressfreien Einkauf für die nächsten Tage Self-Catering in den Camps im Kruger National Park.
Es gibt 8 Zimmer im Loerie´s Call Guesthouse, alle mit Bad und WC. Davon 2 Standard Zimmer, 3 Luxury Rooms und 4 Suiten, alle zu einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis für eine 5 Sterne Lodge. Wir hatten einen der so genannten Luxury Rooms gebucht und bekamen die Nummer 2. Das Zimmer verfügt über einen separaten, ebenerdigen Eingang, vom Parkplatz aus mit Koffern gut zu erreichen. Von einem kleinen Flur zweigt links das nach oben offene Badezimmer ab, mit allem ausgestattet was man so braucht. Selbstverständlich findet man hier auch Toilettenartikel wie Shampoo und Body Lotion und einen Föhn.
Der Schlafraum ist großzügig in warmen Farben eingerichtet mit Queen Size Bett und einem Sofa. Die Decken sind hoch, wie so oft in Südafrika. Die ganze Glasfront öffnet sich zum Balkon hin, der gemütlich möbliert ist. Leider blickten wir hier direkt auf die Straße und auf den Grenzzaun. Auch das darunter liegende wenig hübsch anmutende Neubaugebiet war kein echtes Highlight, bei offenem Fenster war es ziemlich laut hier. Diesen Raum würden wir nicht noch einmal buchen, die Zimmer in einem anderen Gebäudeteil waren wesentlich leiser und hatten eine schönere Aussicht. Oben auf dem Eingangsbild sind die zu sehen. Unten auf Google Maps ist unser Zimmer der Raum rechts vom Pool im mittleren schmalen Gebäude, das Zimmer daneben hat quasi die gleiche Lage und Aussicht.
Es gibt eine Mappe mit Informationen zum Gästehaus und zur Umgebung, geraucht werden darf hier nur auf dem Balkon. Auch eine Klimaanlage, einen Fernseher und eine Minibar findet man im Zimmer.
Das Frühstück im Loerie's Call entsprach dem typischen Frühstück, das man in Südafrika in einem gehobenen Guesthouse erwartet. Die Tische waren schön gedeckt, aber ein riesiger Hund lief einmal von Tisch zu Tisch und musste heftig ignoriert werden.
Irgendwie mochte er uns besonders und legte sich direkt neben Michael, der beim Aufstehen jedes Mal darauf achten musste nicht über ihn zu stolpern. Auch wenn "Frank", die Dogge, uns nicht wirklich gestört hat - einem Gast hat er schon mal die Wurst vom Frühstücksteller geklaut und von einigen Tischen die Servietten herunter gezogen. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, das Tier hat seine Hütte direkt neben der Terrasse. Dafür bekommt das Gelände bestimmt keine unerwünschten Besucher.
Man konnte sich am Buffet bedienen, dort gab es Cerealien, Früchte, Joghurt, Säfte, Käse und Wurst, Marmelade und Brot. Kaffee oder Tee wurden ebenso auf Wunsch gebracht wie Eier in jeder gewünschten Form der Zubereitung. Alles lecker und frisch, so war der Start in den Tag positiv.
Auf dem Nachbargrundstück befindet sich die Francolin Lodge, die gehört ebenfalls zum Loerie's Call. Dort befinden sich auf dem Grundstück auch noch ein Parkplatz und direkt daneben das Orange Restaurant, eines der besten in Nelspruit. Von unserer Unterkunft aus waren es nur wenige Schritte bis hierher, durch ein Gartentor und über ein paar Treppenstufen und schon steht man im Eingangsbereich. Dies war unter anderem ein Grund, hier zu buchen. Denn am ersten Tag nach Ankunft wollten wir zu Fuß in ein Restaurant und nicht am Abend noch mit dem Auto fahren.
Wir hatten schon weit vorab einen Tisch reserviert und trotz Wochenmitte war das Restaurant voll, was ja schon ein gutes Zeichen ist. Der Ausblick vom Speiseraum über Nelspruit ist wunderbar, die weiten Glasfenster lassen sich komplett öffnen. Leider hatte man uns etwas unglücklich in den hinteren Bereich ohne Aussicht platziert, mit der offenen Küche im Rücken. Zu allem Überfluss saß direkt neben uns eine Gruppe mit einigen jungen Damen, die sich in unangenehm schriller Tonlage unterhielten. Aber dafür kann ja das Restaurant nichts. Für die abendlich frische Zugluft quer durch den Wintergarten waren wir aber auf Dauer gesehen zu dünn angezogen.
Sehr wohl gefühlt haben wir uns leider in diesem Ambiente nicht, dafür bot die Weinkarte schon mal eine gute Auswahl und wir entschieden uns für eine Flasche La Motte Shiraz für 290 Rand. Wie wir später auf Bildern sahen, befindet sich unter der Terrasse sogar ein Weinkeller.
Die Speisekarte las sich ausgezeichnet. Michael entschied sich als Vorspeise für ein Straußenfleisch-Carpaccio und ich hatte eingelegte Ochsenzunge. Leider kam das angebliche Carpaccio als schnitzel-dicke Scheiben Fleisch, die zusammengerollt hochkant auf dem Teller standen. Roh und in dieser Schnittdicke leider kaum genießbar, ich hatte da die deutlich bessere Wahl getroffen. Wir haben uns das Fleisch dann einpacken lassen und es am nächsten Tag im Kruger kurz in die Pfanne geworfen und mit Salatbeilage als Vorspeise gegessen. Das wurde uns an diesem Abend nicht angeboten, auf unsere Kritik dies wäre kein Carpaccio meinte die Chefin nur etwas beleidigt: "Bei uns wird es aber so serviert". Na dann...
Die Haupspeisen war in Ordnung und lecker und frisch, wenn auch nicht die erhoffte kulinarische Offenbarung. Es gab einmal 250 gr. Straußenfillet, wie bestellt medium rare gebraten. Und eine leckere Portion Chateaubriand.
Zum Nachtisch bestellte Michael Italian Kisses, eine Art Mini-Schaumkuss, allerdings mit Eis gefüllt und mit Schokolade überzogen. Ich hatte eine Beeren-Pavlova. Danach waren wir satt und schnell müde nach dem anstrengenden ersten Tag. Die Leute um uns herum wurden immer lauter, es wurde zu kühl und so zogen wir uns zum Schlafen in unser Zimmer zurück.
Die Rechnung betrug an diesem Abend 885 Rand.
Schöne Unterkunft für die erste oder letzte Nacht mit fußläufigem Restaurant.
Hier ist ein Link zum Loerie´s Call Guesthouse.
Google Map zum Thema
Loerie´s Call Guesthouse
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